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Meereswelt Karibik – die Entenmuschel

Die Entenmuschel (Lepas anatifera) ist eine Art in der Klasse der Rankenfußkrebse und nahe verwandt mit den Seepocken. Lepas anatifera ist als Kosmopolit in allen gemäßigten, subtropischen und tropischen Weltmeeren an Treibgut und Schiffsrümpfen zu finden. Sie heftet sich auch an größere Wirbeltiere wie Meeresschildkröten oder Krokodile. Das muschelartige Köpfchen (Capitulum) erreicht eine Länge von bis zu 5 cm, während der violett-braune, biegsame, muskulöse Stiel (Capitulum), zwischen ungefähr 4 und 80 cm lang sein kann. Das Capitulum ist von 5 glatten, durchscheinenden, rot umrandeten Kalkplatten umschlossen, die durch schmale Lücken getrennt sind. Die Kalkplatten weisen parallel zu den Rändern Wachstumsstreifen auf. Die Entenmuschel ernährt sich von Plankton aus dem Meerwasser. Wie andere Entenmuscheln ist Lepas anatifera zwittrig. Die Eier werden durch Sperma anderer Individuen innerhalb des Capitulums befruchtet und verbleiben dort etwa 7 Tage, bis frei schwimmende Larven schlüpfen. 

Der Name Entenmuschel rührt aus einer Fehlübersetzung des englischen Namens Goose Barnacles. Der resultiert aus dem Glauben, dass sich daraus Gänse entwickeln würden. Man konnte sich damals nicht erkläre, wo die Zugvögel jedes Jahr herkamen. 

Natürliches Folterinstrument beim „Kielholen“

Entenmuscheln und Seepocke waren der Grund für oft grausige Verletzungen, die sich Seeleute zuzogen, die als Strafmassnahme „kielgeholt“ wurden. Dabei wurde der Delinquent zwischen zwei Seilen unter dem Schiffsrumpf durchgezogen. Die sich dort befindlichen, scharfkantigen Seepocken und Entenmuscheln haben dem Körper entsprechend zugesetzt.

Fotos: Adobe Stock

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