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Tierwelt Karibik – der Antillen-Pfeiffrosch

Antillen-Pfeiffrösche (Eleutherodactylus) sind eine Froschgattung mit ca. 200 Arten. Sie verdanken ihren Namen ihrem scharfen, schrillen, insektenähnlichen Rufe und werden allgemein auch „Regenfrösche“ genannt. Die bekannteste Art ist der gewöhnliche Coquí (E. coqui), der sowohl ein nationales Symbol von Puerto Rico als auch eine berüchtigte invasive Art in Hawaii ist. Zwei Eleutherodactylus-Arten, E. limbatus und E. iberia, gehören mit einer Länge von nur 8,5 mm mit zu den kleinsten bekannten Fröschen der Welt.

Sie können terrestrisch, baumbewohnend oder aquatisch sein und leben typischerweise in Wäldern oder Ufergebieten. Viele Eleutherodactylus-Arten haben stark eingeschränkte Verbreitungsgebiete und kommen nur auf einer Karibikinsel oder an einem oder wenigen Orten vor. Als Nahrung dienen ihnen Ameisen, Spinnen, Termiten und Zwergzikaden. Selber gejagt werden sie von Echsen, Schlangen und andere Frösche

Alle Arten von Antillen-Pfeiffröschen zeichnen sich durch eine direkte Entwicklung aus, bei der die kleinen Frösche direkt aus den Eiern schlüpfen und das Kaulquappenstadium vollständig umgehen. Diese Anpassung kann maßgeblich für ihren ökologischen und evolutionären Erfolg verantwortlich sein. Die meisten Arten zeichnen sich durch Brutpflege der Eier durch das männliche oder weibliche Elternteil aus. In einigen Fällen werden sogar junge Frösche von Eltern betreut. 

Johnstones Pfeiffrosch (Eleutherodactylus johnstonei) ist eine der erfolgreichsten und verbreitesten Antillen Pfeiffrösche, welcher über die gesamte Karibik und über weite Teile des Festlandes von Mittel- und Südamerika verbreitet ist. Seine Expansion erfolgte hauptsächlich parallel zu menschlichen Einflüssen sowie Naturkatastrophen, wie beispielsweise Hurrikane oder Vulkane, welche das ursprüngliche Habitat verändern. Wird ein solches Habitat gestört, kann Johnstones Pfeiffrosch sich ungehindert ausbreiten und andere Arten verdrängen. Die anderen, endemischen Pfeiffrosch-Arten neigen dann zu geringeren Populationsdichten oder sind nicht mehr vorhanden. Die kleinen Frösche (Männchen 17–25 mm, Weibchen 17–35 mm), haben eine braun-grüne Oberfläche und große Augen mit einer Iris die oben goldfarben und unten braun ist. Die Männchen besitzen in der Halsregion eine aufblasbare Schallblase, welche während der Paarungszeit laute Rufe ermöglicht. Johnstones Pfeiffrösche sind nachtaktiv und meist unter Steinen oder in kleinen Holz- bzw. Pflanzenhöhlen zu finden. Studien haben gezeigt, dass Eleutherodactylus johnstonei sehr häufig in Töpfen von Zierpflanzen anzutreffen sind. Die Pflanzentöpfe scheinen ideale Fortpflanzungskonditionen mit gutem Mikroklima und regelmäßiger Bewässerung zu generieren. Dies unterstützt die These, dass der Hauptvektor der Verbreitung, das Austauschen von Pflanzen darstellt.

Fotos: Adobe Stock

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