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Cayman Islands – Rekordwassertemperaturen bedrohen Korallen und erhöhen Hurrikanrisiko

In Florida gibt es Berichte über Weltrekord-Meeresoberflächentemperaturen, die denen entsprechen, die normalerweise in einem Whirlpool herrschen. Auf den Cayman-Inseln gleicht die Meerestemperatur eher einem lauwarmen Bad. Experten befürchten aufgrund des ungewöhnlich frühen Temperaturanstieg, dass warme Meere die Bedrohungslage in einer ansonsten als langsam verlaufenden Hurrikansaison erhöhen könnten. Daten des Satellitensystems der National Oceanic and Atmospheric Administration zeigen, dass die Meeresoberflächentemperatur rund um die Cayman-Inseln Anfang dieser Woche 31,14 Grad Celsius erreichte – ein Rekord für Juli. Das ist besonders besorgniserregend, da eigentlich August und September statistisch gesehen die heißesten Monate auf den Cayman-Inseln sind. 

Hohe Wassertemperaturen fördern Korallenbleiche

Je länger Korallen Hitzestress ausgesetzt sind, desto größer ist das Ausmaß des Schadens und desto größer ist das Potenzial für großflächige Morbidität. Drei Monate erhöhter Temperaturen könnten für die Riffe der Cayman-Inseln verheerend sein. Nach dem Ausbruch der Steinkorallen-Gewebeverlustkrankheit, die an Standorten rund um Grand Cayman zum Absterben von Steinkorallen führte, wäre ein größerer Bleichausbruch besonders schwer zu ertragen. Korallenbleiche tritt auf, wenn gestresste Korallen die in ihrem Gewebe lebenden symbiotischen Algen ausstoßen und völlig weiß werden. Im Jahr 2005 verloren Teile der Karibik aufgrund einer großen Bleiche in der gesamten Region innerhalb eines Jahres die Hälfte ihrer Korallenriffe. Cayman war von dieser Hitzewelle weniger stark betroffen als andere.

Die National Oceanic and Atmospheric Organization (NOAA) hat bereits eine „Bleichungswarnung“ herausgegeben. Die Bedrohungsstufe wird umso weiter steigen, je länger die Temperaturen über ihrem aktuellen Grenzwert bleiben. Ebenso besorgniserregend ist der Gedanke, dass die jüngsten Anstiege der Meerestemperatur – ausgelöst durch ungewöhnlich heißes Wetter – im Zuge des Klimawandels zu einem regelmäßigen Ereignis werden könnten. Dies könnte bedeuten, dass sie längere Zeit thermischem Stress ausgesetzt sind und die Existenz tropischer Korallenriffe längerfristig gefährden.

Hohe Wassertemperaturen können die Hurrikangefahr erhöhen

Zudem besteht die Gefahr, dass die erhöhten Meerestemperaturen in einer ursprünglich als relativ mild prognostizierten Hurrikansaison neue Energie injizieren könnte. Eine komplexe Vielfalt meteorologischer Faktoren beeinflusst die Häufigkeit und Stärke tropischer Stürme. Warmes Wasser auch in tieferen Schichten ist eine notwendige Voraussetzung für die Entwicklung tropischer Wirbelstürme. Allerdings wirken sich auch viele andere Faktoren wie Saharastaub und das Klimaphänomen EL NIÑO auf die Entwicklung von Hurrikans aus. Die Meeresoberflächentemperaturen um die Caymans liegen bereits 2 Grad Fahrenheit über dem Juli-Durchschnitt und im August, September und Oktober – den kritischsten Monaten für Hurrikangefahren – werden sie wahrscheinlich noch weiter ansteigen.

Originalbeitrag: James Whittaker, Cayman Compass Fotos: Adobe Stock, NOAA

Hier geht es zum Beitrag der NOAA https://www.noaa.gov/news/ongoing-marine-heat-waves-in-us-waters-explained

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