Cayman Islands – infizierte Steinkorallen werden während des jährlichen Laichens überwacht
Wie jedes Jahr, einige Tage nach einem Vollmond im September laichen die Hartkorallen an den Riffen der Cayman Islands. Das Naturphänomen wird jedes Jahr von Tauchern mit Spannung erwartet. Das diesjährige Laichen bot dem Umweltministerium DoE die Möglichkeit zu untersuchen, ob Steinkorallen, die von der sogenannten Korallenbleiche befallen sind, es trotzdem schaffen zu laichen.
Dazu tauchten Mitglieder des Stony Coral Tissue Loss Disease Response Teams des Umweltministeriums im East End um zu sehen, ob die Gewebsverlustkrankheit (SCTLD) das Laichen beeinflusst. Das offensichtlichste Zeichen von SCTLD ist eine kreisförmige weiße Läsion, die in starkem Kontrast zum gesunden Teil der Koralle steht. Es kann sich schnell auf die gesamte Koralle ausbreiten, wenn es nicht behandelt wird. Das Spezial-Team des DoE hat versucht, die Ausbreitung der Krankheit zu bekämpfen, indem sie mit einer Spritze eine antibiotische Paste an den äußeren Rand einzelner Läsionen auftragen, die sie daran hindert, den Rest der Koralle zu infizieren. Die Korallenkrankheit wurde erstmals im Juni letzten Jahres auf Grand Cayman am Tauchplatz Penny’s Arch vor Rum Point gesichtet. Seitdem hat es sich entlang fast der gesamten Küstenlinie der Insel ausgebreitet. Bisher sind Little Cayman oder Cayman Brac noch davon verschont.
Einige Taucher berichteten, dass sie das Laichen von den gesunden Teilen einzelner Korallen bis hin zur Krankheitslinie der Läsion an der Koralle beobachtet hatten. Das Umweltministerium sammelt weiterhin Daten und plant, seine Ergebnisse in den nächsten Wochen zu veröffentlichen. SCTLD zielt auf mindestens 25 Arten von Steinkorallen ab.
Das Laichen de Korallen
In jeder Nacht dauert das Laichen – bei dem Millionen von Eiern und Spermien in einer Art Unterwasserschneesturm aus Korallen ausbrechen – nur etwa 20 Minuten. Auf diese Weise vermehren sich Korallen – und erweitern und bauen ihre Kolonien wieder auf. Auf der Meeresoberfläche findet dann die Befruchtung statt, wenn sich ein Korallenei und ein Spermium als Embryo verbinden. Daraus entwickelt sich eine Korallenlarve oder eine „Planula“, die tage- oder sogar wochenlang im Meer schwimmen kann, bevor sie auf den Meeresboden sinkt. Wenn die Bedingungen stimmen, können diese schließlich und sehr langsam wachsen, um neue Korallenkolonien zu bilden. Laut coral.org wachsen Steinkorallen mit einer Rate von 0,5 bis 2,5 cm pro Jahr
Originalbeitrag und Fotos: Cayman Compass und DoE