Süße Bohnen – die Geschichte dieses traditionellen Gericht aus der Dominikanischen Republik
Zur Geschichte dieser für unseren Geschmack etwas seltsam anmutenden Kombination gibt es zahlreiche Geschichten. Bohnen kannten bereits die indigenen Bewohner Mittel- und Lateinamerikas sowie der Karibik. Die Araber wussten, dass sie sehr gesund sind, entwickelten fortschrittliche Anbausysteme und förderten ihren Konsum. Andere Versionen sprechen von jüdischen Wurzeln, nicht weil sie sparsam sind, sondern wegen ihres Brauchs, den Sabbat zu halten, der sie die Bohnen am Freitag kochen lässt, um sie in der Samstagsruhe zu essen. Wie meistens dürfte es eine Kombination aus vielen Einflüssen sein. Am wahrscheinlichsten ist die Rückführung dieses Gerichtes auf den Osterbrauch. In der dominikanischen Republik gehören Habichuelas con dulce – süße Bohnen zum kulinarischen Osterbrauch. Dazu passt auch, dass Hülsenfrüchte dort bereits im Frühling geerntet werden.
Die Legende besagt, dass ein junger haitianischer Mulatte um die Hand der Tochter eines Franzosen anhielt, der in Haiti Gemüsefarmen unterhielt. Der Vater machte dabei sich das Verbot zunutze, dass Schwarze, Mulatten oder Sklaven keine Weißen heiraten dürfen und lehnte ab. Der abgewiesene haitianische Freier nutzte angeblich den Sklavenaufstand in seinem Land aus, um sich für die herzlose Bosheit zu rächen. Er tötete seinen Mitbewerber und einen Teil der Frauen dieser Familie, was den Vater zwang, ins spanische Santo Domingo auszuwandern. Beim Besuch eines Freundes gab es unter anderem einen französischen Snack mit Zuckerbohnen, Milchbonbons und eingelegten Früchten. Danach kam die Kombination und den Brauch süße Bohnen zu essen bei den Dominikanern sehr gut an. Milchprodukte wurden eingearbeitet, bis das Rezept geboren wurde, das heute das Erbe der dominikanischen Küche ist.
Die Ackerbohnen, auch Puffbohne, Feldbohne, Saubohne, Schweinsbohne, Pferdebohne, Viehbohne und Dicke Bohne genannt wird in Europa immer mit Aberglauben in Verbindung gebracht. Im alten Rom hatte sie einen so schlechten Ruf, dass schon ihr Anblick böse Blicke hervorrufen konnte. Obwohl Kichererbsen, Linsen oder Erbsen in der Antike einen guten Ruf genossen, galten Bohnen in Ägypten als unreine Hülsenfrüchte. Im Mittelmeerraum wird die Ackerbohne als Delikatesse genutzt, so zum Beispiel in Spanien geröstet als Habas Tostadas oder in dem italienischen Salat Vignarola. Im arabischen Raum werden unter anderem Falafeln und Ful aus Ackerbohnen zubereitet.
Die Bohnen werden in Wasser mit Zimt gekocht und dann mit Milch, Kondensmilch, Kokosmilch, Sahne, Zucker, Nelken, Vanille und eine Prise Salz zusammen noch einmal einreduziert. Serviert wird es mit Süßkartoffelwürfeln, Casabe oder Milchkeksen.
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Quelle: Listín Diario