Zouk – der Musik- und Tanzstil der französichen Antillen
Zouk ist ein Musik- und Tanzstil, der hauptsächlich mit den karibischen Inseln Guadeloupe und Martinique sowie mit St. Lucia, Dominica und Haiti in Verbindung gebracht wird. Die Musik vereint eine Vielzahl von karibischen, afrikanischen und nordamerikanischen Musikstilen. Die Musik zeichnet sich durch die häufige Verwendung der französischen Antillen-Kreolsprache, die Verwendung von elektronisch synthetisierten Klängen und einer ausgeklügelte Aufnahmetechnologie aus.
Der Name Zouk stammt aus dem Creole und wurde erstmals auf den Inseln Guadeloupe und Martinique verwendet, um nächtliche Tanzpartys zu bezeichnen. Das Sammellabel für die verschiedenen Arten karibischer Musik, die auf solchen Partys gespielt wurden, war Mizik Zouk. Zu dieser Kategorie gehörten die haitianischen Musikstile Compas und Kadenz, Beguine aus Martinique und Guadeloupe sowie Kadenz-Lypso, eine Mischung aus haitianischer Kadenz und trinidadischer Calypso, die in den 1970er Jahren in Dominica populär wurde.
1979 gründeten der aus Guedeloupe stammende Tontechniker und Bassist Pierre-Edouard Décimus und der Gitarrist Jacob Desvarieux die Musikgruppe Kassavè, die die unterschiedlichen Stile integrierte und einen zeitgemäßen Sound verlieh. Mit dem überwältigenden kommerziellen Erfolg des Songs der Gruppe „Zouk-la sé sèl médikaman nou ni“ („Zouk ist die einzige Medizin, die wir haben“) im Jahr 1984, konnte sich Zouk als neues karibisches Tanzmusikgenre fest etablieren.
Die Gruppe Kassav’ fand ihr Hauptpublikum unter der kreolischsprachigen Bevölkerung der französischen Antillen auf Guadeloupe, Martinique, Dominica und St. Lucia. Innerhalb dieser Gemeinschaft entwickelte sich Zouk zu einem Symbol des kulturellen Stolzes, vor allem aufgrund der Verwendung kreolischer Texte in der Musik. Im Zouk verwendet man Instrumente und Rhythmen, die aus lokalen Traditionen stammen. Zum Beispiel verwendete die Gruppe Kassav’ auf seinen frühen Aufnahmen die unverkennbar guadeloupeanischen Gwoka (oder Gwo ka)-Trommeln und -Patterns. Dies trug dazu bei, Aufmerksamkeit und Respekt auf eine afro-karibische Trommeltanztradition zu lenken, die zuvor als grob und unkultiviert verunglimpft worden war.
Das eher karibische Erbe von Zouk zeigte sich im Leitrhythmus der Musik, einem sich wiederholenden Muster aus zwei langen Schlägen gefolgt von einem kurzen Schlag (ein 3-3-2-Rhythmus).
Obwohl Zouk einen unbestreitbar lokalen Charakter der französischen Antillen besaß, hatte er auch eine internationale Ausrichtung, die es ihm ermöglichte, kommerziell mit ausländischen Genres wie Reggae, Soca und insbesondere Salsa mit zu halten.
Quelle: Britannica, Shannon Dudley