Kuba entdecken – Zentralkuba – Santa Clara
Auf unserer Entdeckungsreise durch Kuba geht es heute nach Santa Clara.
Santa Clara
Santa Clara ist die Hauptstadt der Provinz Villa Clara. Mit seinen 250.000 Einwohnern gilt die Stadt als bedeutender kultureller Platz und bedeutendes industrielle und wissenschaftliches Zentrum Kubas. Besonders verehrt wird die Region, weil sich hier mit der gleichnamigen Schlacht der Sieg der Revolution über das verhasste Batista-Regime entschieden hat. Zudem werden hier die Überreste von Ernesto Che Guevara aufbewahrt und seiner mit einem monumentalen Gebäude gedacht.
Die Stadt Santa Clara liegt im südlichen zentralen Teil der Provinz Villa Clara an den Flüssen Bélico und Cubanicay, die zum Einzugsgebiet des Sagua la Grande gehören. Sie ist eine der am zentralsten gelegenen Städte Kubas – 267 km von Havanna, 172 km von Varadero, 42 km von Remedios, 60 km von Cienfuegos und 89 km von Trinidad entfernt.
Die Siedlung Santa Clara wurde am 15. Juli 1689 von Einwohnern der weiter westlich in Küstennähe gelegenen Stadt San Juan de los Remedios gegründet, die der permanenten Belagerung von Korsaren und Piraten überdrüssig geworden und sich ins sichere Inselinnere zurückzogen. 1867 erhielt Santa Clara das Stadtrecht und am 9. Juni 1878 wurde sie durch königlichen Erlass die Hauptstadt der neuen gleichnamigen Provinz.
Der Erste Weltkrieg brachte Kuba eine letzte Konjunktur des Zuckerexport. Diese Zeit wurde auch „Tanz der Millionen“ oder die Zeit der „fetten Kühe“ genannt. In dieser Zeit Phase stieg die Zahl der Einwanderer, hauptsächlich Spanier, deutlich an. Diese wirtschaftliche Situation beeinflusst die soziale und städtische Entwicklung von Santa Clara. Nach dem Ende des Zuckerbooms ging es für Santa Clara ab den 30er Jahren wirtschaftlich bergab.
Mit dem Triumph der Kubanischen Revolution am 1. Januar 1959 wurde die Stadt von einem Zentrum des Handel und der landwirtschaftlicher Produktion mehr und mehr zu einem Wirtschaftsstandort. Derzeit ist die Stadt Santa Clara eine der am stärksten industrialisierten Städte Kubas und ein wichtiges nationales Wissenschaftszentrum.
Parque Leoncio Vidal
Der Park entstand unmittelbar nach der Gründung der Villa 1689. Erst 1848 wurden die Gärten angelegt und gepflastert. Im Jahr 1881 erfolgte eine vollständige Rekonstruktion. In den dreißiger Jahren und bis zum Triumph der Revolution war der Park Schauplatz von Protesten und Demonstrationen.
Das zweite Drittel des 19. Jahrhunderts war für die Stadt Santa Clara äußerst komplex. Sie verlor zunehmend ihre Rolle für Vieh- und Zuckerindustrie der Region. Man versuchte das Stadtbild zu verbessern. In der klassischen Bauweise seit Stadtgründung bestimmen Häuser aus Holz und sichtbar angebrachten Fliesen den Baustil bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts dominierte in der Architektur Santa Claras der Eklektizismus. Allerdings findet man auch in kleinerem Maßstab neoklassizistische Konstruktionen und Stilelemente aus der Moderne und der Art-Deco-Bewegung.
Teatro La Caridad
Das Theater La Caridad hat seit 1981 den Status eines Nationaldenkmals. Der Bau wurde von Marta Abreu de Estévez finanziert, die aus einer wohlhabenden einheimischen Familie stammte. Es wurde am 8. September 1885 eingeweiht. Es ist eines der ausdrucksstärksten Gebäude innerhalb des städtischen Komplexes, der den Park Leoncio Vidal Caro umgibt.
Museo de artes decorativas
Das Museum befindet sich in der Calle Colon-Ecke Cespedes, direkt neben dem Parque Leoncio Vidal in einem der ehemaligen Kolonialpaläste und bietet eine beeindruckende Sammlung von Möbeln und dekorativen Gegenständen aus der kolonialen Blütezeit der Stadt.
Biblioteca Provinzial „José Marti“
Die Provinzbibliothek Martí ist eines der attraktivsten Gebäude im historischen Zentrum der Stadt und diente einst als Regierungspalast. Das zwischen 1905 und 1912 erbaute Gebäude mit eklektischer Architektur besteht aus zwei Etagen. Es wurde am 24. Februar 1925 eingeweiht, seine Hauptfunktion besteht heute darin, das bibliographische Erbe der Provinz zu bewahren.
Kathedrale „Santa Clara de Asís
Die Katheddrale gilt als „Notre Dame Kubas“ und ist einer der schönsten neugotischen Vertreter der Architektur auf Kuba. Die beiden Türme, die die Fassade flankieren, erinnern an den Glockenturm, der im 20. Jahrhundert abgerissen wurde. Am Eingang empfängt die Besucher und Gläubigen eine monumentale Skulptur der Jungfrau Maria aus Carrara-Marmor. Im Inneren ist das Taufbecken der alten Pfarrei noch erhalten.
Skulpturenkomplex Comandante Ernesto Guevara de la Serna
In dem monumentaler Komplex ruhen seit 1997 die sterblichen Überreste von Kommandant Ernesto Guevara de la Serna (Che) und seiner Kampfgenossen aus Bolivien und Kuba. Seit 2022 ist es zum Nationaldenkmal erklärt worden. Der Komplex befindet sich in der „Avenida de los Parafiles“, ganz in der Nähe der Einfahrt nach Santa Clara an der Nationalstraße.
Der Komplex ist voller Symbole und besteht aus drei grundlegenden Elementen – dem Plaza Cívica, dem Mausoleum Frente de Las Villas und dem Gebäude, in dem sich die Tribüne, der Skulpturenkomplex, das Denkmal und das Museum befinden. Der Plaza Cívica bietet mit seinen mehr als 17.550 Quadratmetern Platz für für 80.000 Personen.