Wiederholt sich das Massensterben des schwarzen Seeigel von 1983?
Das Department of Fisheries von Saint Lucia (DOF) informiert über Berichte über ein offensichtliches Massensterben des schwarzen Seeigel (Diadema antillarum) von den Nachbarinseln St. Vincent und den Grenadinen, Antigua und Barbuda, Dominica, St. Thomas, Saba und Statia.
Dieses aktuelle Sterben soll ähnlichen Mustern wie das Massensterben von Diadema antillarum in den frühen 1980er Jahren folgen, bei dem die Diadema-Population in der gesamten Karibik um bis zu 97% zurückgegangen war. Die Gründe des Massensterbens der schwarzen Seeigel konnten bis heute noch nicht ermittelt werden. Die Auswirkungen auf die karibischen Riffe waren verheerend und viele Riffe haben sich bis heute noch nicht wieder davon erholt. Schwarze Seeigel sind die wichtigsten Pflanzenfresser der Riffe und grasen die Algen von den Korallen. Dadurch schaffen sie auf diesen wieder freien Platz zum Ansiedeln und Wachsen.
Zu wenige pflanzenfressende Seeigel können zu Algenüberwucherung führen, die Korallen ersticken und sogar töten. In extremen Fällen führte dies zu einem algendominierten Riffsystem anstelle eines korallendominierten Systems wie die Korallenriffe. Insbesondere die ohnehin dezimierten Steinkorallenbestände leiden unter der Veralgung. Seeigel spielen somit eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Riff-Gesundheit.
Daher ist es laut DOF wichtig, den Fortschritt dieses Massensterbens in der Region zu verfolgen und zu versuchen, die Ausbreitung dieses Phänomens einzudämmen. Die Einwohner der Insel werden aufgefordert, alle Sichtungen von toten und/oder sterbenden (langstacheligen) Seeigeln unverzüglich zu melden.
Quelle: Landwirtschaftsministerium St. Lucia Fotos: Adobe Stock