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Guadeloupe – Frankreichs Regierung entsendet nach Ausschreitungen Spezialtruppen auf die Insel

Nach im Zusammenhang mit Protesten gegen COVID-19-Maßnahmen erfolgten Angriffen auf Sicherheitskräfte, Plünderung und Brandstiftung hat Frankreich im Verlaufe der Woche Spezialkräfte nach Guadeloupe gesandt, um die Ordnung auf der karibischen Insel wiederherzustellen. Die Proteste im französischen Überseegebiet, in dem  rund 400.000 Menschen leben sind ausgebrochen, nachdem angekündigt worden war, dass alle Beschäftigten im Gesundheitswesen gegen Corona verpflichtend geimpft werden müssen.

Frankreich entsandte etwa 50 Mitglieder der taktischen Elitetruppen GIGN und RAID der Gendarmerie und der Polizei in das Überseegebiet. Die zusätzlichen Kräfte werden die Zahl der in Guadeloupe verfügbaren Polizei und Gendarmen auf 2.250 erhöhen. Der französische Innenminister Darmanin erklärte in diesem Zusammenhang: „Die erste Botschaft ist, dass der Staat standhaft bleiben wird“. Darmanin sagte nach einem Notfalltreffen am vergangenen Samstag in Paris, dass in Guadeloupe „einige Schüsse gegen Polizisten abgegeben wurden“ und es geplündert wurde. In den sozialen Medien veröffentlichte Videos zeigten, dass Straßenausrüstung, Autos und einige Gebäude in Brand gesteckt wurden. Laut französischen Medien wurden mehrere Gebäude im Stadtzentrum von Pointe-a-Pitre, der größten Stadt der Insel, zerstört.

Der Einsatz erfolgt nach tagelangen Unruhen, bei denen sich Demonstranten in mehreren Städten versammelten, um einer über Nacht verhängten Ausgangssperre zur Eindämmung der Gewalt zu trotzen. Der Präfekt von Guadeloupe, Alexandre Rochatte, der die französische Regierung auf dem Archipel vertritt, verhängte am bereits am vergangenen Freitag nach fünf Tagen Unruhen eine Ausgangssperre von 18 bis 5 Uhr morgens.

Die Gewerkschaften haben am Montag einen unbefristeten Generalstreik gestartet, um gegen die obligatorische Impfung von Gesundheitspersonal gegen COVID-19 und die Anforderungen an einen Gesundheitspass zu protestieren. Während die meisten Menschen auf dem französischen Festland inzwischen zwei Impfdosen erhalten haben, sind die Raten in den Überseegebieten deutlich niedriger. Bis zum 16. November hatten nur etwa 46 Prozent der Erwachsenen in Guadeloupe mindestens eine Impfung gegen COVID-19 erhalten.

Quelle: St.Lucia Times

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