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Die Bahamas warnen auf der UN-Vollversammlung vor verheerenden Folgen des Klimawandels für den Archipel

Die Bahamas haben die internationale Gemeinschaft gewarnt, dass die Bevölkerung der Inselkette zu „Klimaflüchtlingen“ werden könnte und erklärten, ihr vorrangiges außenpolitisches Thema sei der Klimawandel. „Werden wir Klimaflüchtlinge oder wird uns das Wasser bis zum Hals stehen?“ fragte Außenminister Frederick Mitchell die Delegierten der 78. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Mitchell sagte, dass kleine Inselentwicklungsländer (Small Island Developing States, SIDS) wie die Bahamas über 30 Jahre lang ergebnislos über Verluste und erlittene Schäden verhandelt hätten.

Laut Außenminister Mitchell hat die Regierung des Vereinigten Königreichs den ehemaligen Sklavenhändlern 20 Millionen Pfund für den „Verlust ihres Eigentums“ gezahlt, was 40 Prozent des damaligen, britischen Staatshaushalts entsprochen habe. Der Betrag, der heute einem Wert von 17 Milliarden Pfund entsprechen würde, wurde über Anleihen vollständig ausbezahlt. Weder an die ehemalige Sklaven selbst noch an ihre Angehörigen wurde jemals nur ein Penny gezahlt und noch nicht mal eine Entschuldigung ausgesprochen. Er stellte klar, dass die Regierung der Bahamas niemals ein Nein für die Wiedergutmachung für die Sklaverei oder den Klimawandel akzeptieren werde. Er sagte, diese Botschaft werde an die nächste Generation weitergegeben, bis der Erfolg erreicht sei und der Gerechtigkeit Genüge getan werde.

Der Außenminister betonte auf seiner UN-Rede die Position seines Landes zur Situation in Haiti:  „Die westliche Welt schuldet Haiti und dem haitianischen Volk etwas, und wir müssen kämpfen, um ihnen bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen.“ Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um eine von Haitianern geführte Organisation zu entwickeln, um politische Lösung sowie eine Resolution über eine multinationale Truppe für das Land zu verabschieden. Er forderte außerdem eine geopolitische Lösung für Kuba und forderte die Aufhebung aller Beschränkungen und Wirtschaftssanktionen gegen die Insel, da „die Fortsetzung des Status quo ein Sicherheitsproblem für die Bahamas darstellt“.

Er bekräftigte zudem die Position seines Landes, dass die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Europäische Union hätten sich selbst zur Moralpolizei der Welt gemacht, was dazu geführt habe, dass „der Freihandel nicht mehr existiert“, was das Bankwesen und den internationalen Handel erschwert. Die Bahamas fordern ein Steuerübereinkommen der Vereinten Nationen gefordert, eine Position, die Mitchell in seiner Ansprache vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen bekräftigte.

Quelle: Jamaican Gleaner Fotos: Adobe Stock

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