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Zerstörungen durch Tropensturm Ian bedrohen die Tabakernte auf Kuba

Die Verwüstungen durch Hurrikan Ian sind ein erneuter, herber Schlag für Wirtschaft Kubas. Die am schlimmsten betroffene Region des Landes – Pinar del Rio – ist das Rückgrat eines der letzten, verbliebenen Devisen des Landes, dem Tabak aus dem weltberühmten Anbaugebiet  Vueltaabajos.

Typisches Trockenhaus für Tabakblätter in der Region Vueltaabajo / Pinar del Rio vor dem Tropensturm Ian

Während Kuba nach dem Hurrikan Ian noch im ganzen Land mit dem Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur wie Strom-, Wasser- und Telefonleitungen kämpft, ist der Schaden an der Infrastruktur des Tabakanbaus in der Provinz Pinar del Rio massiv. Wenn kubanischer Tabak als der beste der Welt gilt, liegt das zu einem großen Teil an den besonderen Anbaubedingungen in der Region und dem Können und der Erfahrung beim Anbau, der Lagerung und Weiterverarbeitung. Vom Sturm besonders betroffen sind die speziellen Trockenhäuser, in denen der geerntete Tabak in einem besonderen Verfahren gelagert und getrocknet wird. Von den 12.000 Trockenhäusern, die es in Vueltabajo gibt, sollen rund 90 % betroffen sein. Nicht einmal als die Hurrikane Isidore und Lili 2002 zuschlugen, hätten die Schäden ein solches Ausmaß erreicht.

Nass gewordene Tabakblätter der letzten Ernte werden begutachtet

Neben den Zerstörungen an der wichtigen Infrastruktur für die Lagerung sind zudem 11 Tausend Tonnen Tabak aus der letzten Ernte nass geworden. Erste Priorität hat deswegen, den feuchten Tabak zu lüften, um so viel wie möglich vom kostbaren Exportgut zu retten. Danach muss es an den schnellstmöglichen Wiederaufbau von etwas mehr als 6.000 Trockenhäusern gehen, um die aktuelle Ernte sicher Lagern zu können. Allein dafür würden mehr als 170.000 Kubikmeter Holz und 600 Tonnen Nägel benötigt, was wohl unter den aktuellen schon schwierigen Bedingungen der kubanischen Wirtschaft eine echte Herausforderung sein dürfte. 

Durch Sturm Ian zerstörtes Trockenhaus

Zudem haben auch zahlreiche Wohnhäuser in der Region massive Schäden erlitten und müssen ebenfalls mit Hochdruck repariert oder neu aufgebaut werden. Alles in allem wird es ein schwieriger Kampf mit der Zeit.

Quelle: Granma Fotos: Granma Ronald Suárez Rivas und Adobe Stock

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