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Kuba – US-Präsident Biden lockert Beschränkungen der Trump-Administration

Kuba begrüßte die jüngste Entscheidung der Biden-Regierung, die Beschränkungen der Trump-Ära für Überweisungen und Reisen auf die Insel zu lockern. Die angekündigten Maßnahmen markieren die bedeutendsten Änderungen in der US-Politik gegenüber Kuba seit dem Amtsantritt von Präsident Joe Biden im Januar 2021, bleiben aber weit hinter der historischen Annäherung unter dem ehemaligen Präsidenten Barack Obama zurück. 

Die Biden-Regierung hatte am 16. Mai versprochen, die konsularischen Dienste im Land angesichts einer Massenmigration von Kubanern stark zu erhöhen. Zudem sollen auch Gruppenbildungsreisen nach Kuba wieder erlaubt und die Obergrenze für Geldüberweisungen aufgehoben werden. US-Beamte gingen nicht näher auf die neuen Programme ein, sagten jedoch, dass in Kürze Vorschriften erlassen würden.

Die Öffnung von US-Präsident Barack Obama gegenüber Kuba führte zu deutlich mehr Geld und Besuchern aus dem Norden. Etwa 400.000 kubanische Amerikaner besuchten die Insel im Jahr 2018 und mehr als 500.000 im Jahr 2019. Darüber hinaus kamen im Jahr 2018 eine halbe Million weitere amerikanische Besucher. Es gibt keine offiziellen Zahlen darüber, wie viel Geld Familie und Freunde im Ausland an Kubaner schicken, aber die in Miami ansässige Havanna Consulting Group schätzte, dass es 2019 3,7 Milliarden US-Dollar gewsen sein könnten. Dazu käme ein ähnlichen Wert, der im Gepäck von Besuchern in Form von Lebensmittel, Haushaltswaren, Kleingeräten, Reifen und dergleichen mitgebracht wurde.

Und dann brach alles zusammen. Die Regierung von Donald Trump verschärfte das sechs Jahrzehnte alte Embargo und schränkte Geldtransfers nach Kuba Ende 2020 stark ein. Bis 2021 waren die Überweisungen nach Berechnungen der Consulting Group auf etwa 1 Milliarde US-Dollar gesunken und die Gesamtzahl der US-Besucher ging nach Angaben der Regierung auf nur noch 60.000 zurück – teilweise aufgrund von Trumps strengeren Reisebeschränkungen, aber noch mehr aufgrund der Pandemie.

Quelle: Reuters und Jamaican Gleaner Fotos: Adobe Stock

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