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Kuba entdecken – Archipielago de los Canarreos

Auf unserer Entdeckungsreise durch Kuba geht es heute in den Südwesten auf den Archipielago de los Canarreos.

Der Canarreos-Archipel ist eine Inselgruppe im Süden Kubas. Die Hauptinsel im karibischen Meer ist die Isla de la Juventud (Insel der Jugend) und die zweitwichtigste Cayo Largo del Sur. Die ca. 300 Inseln und Inselchen (Keys) liegen an der Südwestküste Kubas und erstrecken sich über eine Länge von etwa 150 km über ein seichtes Meer. Sie bestehen fast ausschließlich aus Kalkstein. Neben der Isla d la Juventud sind nur die Inseln Mangles und Keys wie Hambre, Alacranes, Manteca, Inglesitos, Bocas de Alonso, Aguardiente, Cantiles, Rosario und Largo bewohnt sind. Vorherrschend ist die Mangrovenvegetation, ein Refugium für Meeresfauna und Vögel wie Flamingos und Papageien.

Sein größter und fast einziger Reichtum ist der kommerzielle Fischfang und die Tourismusentwicklung steht noch ziemlich am Anfang und konzentriert sich überwiegend auf Cayo Largo del Sur.

lsla de la Juventud

Im Laufe der Geschichte hatte die Insel bereits die unterschiedlichsten Namens. Bei den Indianern hieß sie Ahao, Camaraco oder Siguanea. Kolumbus taufte sie auf seiner zweiten Reise 1494 auf den Namen La Evangelista. Seit 1529 erschien sie dann auf Karten als Isla de Pinos. Auf der jetzigen Insel der Jugend leben nur knap 90 Tausend Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 35,6 Einwohnern pro Quadratkilometer entspricht.

Die Insel war vor allem ein beliebter Ort für Piraten und entlaufene Sklaven, die sich in den undurchdringlichen Pinien­wäldern gut verstecken konnten. Der Pirat Henry Morgan hatte hier einen seiner wichtigsten Stützpunkte. Später nutze man sie als Verbannungsinsel und man ließ das berüchtigte Gefängnis Pre­sidio Modelo bauen, in dem auch Fidel Castro nach dem Sturm auf die Moncada-Kaserne 1953 bis 1955 einsaß. Nach der Revolution ließ Castro auf der Insel Schulen bauen und mit Hilfe Tausender Jugendlicher Zitrusplantagen anlegen. Diesen zu deren Ehren wurde ihr der neue Name Insel der Jugend verliehen. Die Insel gilt als Natur- und vor allem Tauchparadies und ist ein beliebtes Ziel für den Individualtourismus.

Nueva Gerona

Die Hauptstadt der Insel wurde 1830 gegründeten. Die alten Häuser mit Fliesen und dicken Säulen erstrecken sich entlang der Calle 39, die auch als Calle Real bezeichnet wird und die kulturelle und kommerzielle Hauptverkehrsader der Stadt ist. Seine Geschichte begann am Ufer des Las Casas Flusses, an dessen Mündung Kolumbus seine Schiffe mit Wasser versorgte, als er auf seiner zweiten Reise auf den amerikanischen Kontinent im Jahr 1494 eine Reise entlang der südlichen Küste Kubas unternahm, um festzustellen, ob Kuba eine Insel oder ein Festland war. Hier trieben berühmte Piraten ihr Unwesen und deswegen musste Spanien 1828 auf Druck Englands diese eigentlich für sie nutzlose Region kolonisieren und bevölkern. So entstand 1830 eine Siedlung Colonia Reina Amalia. Von einem Rückzugsort der Piraten wurde es zu einem Gefangenenlager. Hier wurde unter anderem der junge José Martí ab 1870 bis zu seiner Deportation nach Spanien gefangen gehalten und Fidel Castro, nach dem Sturm auf die Moncada Kaserne. Ab 1898 nahmen die USA die Insel ein und versuchten sie als ihr Staatsgebiet zu annektieren. Mit dem Hay-Quesada-Vertrag im Jahr 1925 wurde Isla de Pinos dann wieder Teil des Staatsgebietes Kubas. Heute lebt etwa die Hälfte der gesamten Inselbewohner in der Inselhauptstadt Nueva Gerona.

Museo Municipal

Es befindet sich direkt am Parque Central, dem Zentrum des städtischen Le­bens. Im ehemaligen Rathaus, dem ältesten Gebäude von Nueva Gerona kann man sich umfassend über über die Geschichte der Insel informieren.

Museo Finca El Abra

Das kleine Museum wurde 1944 eingeweiht und bewahrt Objekte, Dokumente und andere Zeugnisse von José Martís Aufenthalt auf der Isla de Pinos auf. José Martí kam im Oktober 1870 an diesen Ort, nachdem er in den Steinbrüchen von San Lázaro Zwangsarbeit leisten musste. Er blieb ungefähr zwei Monate in El Abra um seine angeschlagene Gesundheit wieder herzustellen und von hier nach Havanna und sofort weiter nach Spanien deportiert zu werden.

Museo Presidio Modelo

Die Bauarbeiten begannen bereits 1925 unter Präsident Gerardo Machado. Ziel  war es, mit einem modernen Gefängnis die Kriminalität auf Kuba wirksam zu bekämpfen. Die Wahl der Isla de Pinos erfolgte bewusst, da dies einer doppelten Bestrafung durch Strafe für das Verbrechen plus Verbannung bedeutet.

Das riesige Grundstück umfasste neben dem Gefängnisbau auch große Flächen für den Anbau von Pflanzen, Gemüse und die Tierhaltung. Die fünf Hauptgebäude wurde nach dem Panoptikum-System mit dem Ziel errichtet, dass jede Zelle von der Mitte des Gebäudes aus einzusehen war. Es war mit einer Gesamtfläche von 400.000 m² für eine Kapazität von bis zu 5.000 Häftlingen vorgesehen. In den markanten fünf 5 Rundgebäuden befanden sich die Zellentrakte und ein Speisesaal mit einer Kapazität von 3.000 Personen.  Das Museum Presidio Modelo befindet sich heute im ehemaligen Krankenhaustrakt und ist seit 1978 Nationaldenkmal.

Sierra la Canada

Hier befinden sich die größte Marmor­vorkommen Kubas und man kann schöne Touren unternehmen und vom Loma la Canada – dem höchsten Punkt auf der Isla de la Juventud hat man einen schönen Blick über die gesamte Insel. 

Ensenada de Siguanea

42 km von Nueva Gerona entfernt befindet sich hier das Colony Hotel, direkt neben der Marina Siguanea. Das Hotel wurde auf Betreiben vom Diktator Batista von der Mafia finanziert und öffnete 1958 seine Tore. Ziel war es ein Hotel und Spielkasino an einem abgeschiedenen Ort, in der Nähe eines Flughafens für Kleinflugzeuge und neben einer Marina, um so das zahlungskräftige Publikum aus den USA anzuziehen. Nach der Revolution wurde es zunächst ein Hotel für Kubaner und ab den 70iger Jahren für speziell kanadische Tauch-und Angeltouristen. 

Parque Nacional Marino Punta Francés

Der Marine-Nationalpark Punta Francés wurde 1978 gegründet und liegt im äußersten Südwesten der Insel der Jugend. Er hat eine Fläche von 6.079 an Land und 4,313 Hektar im Meer. Der Ort diente bereits den Ureinwohnern Kubas als Zufluchtsort und später Piraten wie de Franzosen Francois Leclerc.

Die landschaftliche Vielfalt seines Meeresbodens bietet hervorragende Bedingungen für eine Vielzahl von Riff-bildenden Korallen, sowie einer großen VAnzahl an zugehöriger Flora und Fauna. Es gibt beste Bedingungen für Tauchgänge und zum Schnorcheln.

An Land bietet eines der am besten erhaltenen Küstenökosysteme des Landes beste Bedingungen für eine üppige Vegetation mit Lebensraum für Vögel, darunter Kubas Nationalvogel Tocororo sowie den Cabrerito (Zapata-Ammer) oder den  Kuba-Sittich. Hier leben auch noch die letzten Zwerg-Hutias. Der Park besteht auf der Landfläche aus einer Ebene von Kalkfelsen mit hohem Karst. An der Küste entstanden Klippen mit Höhlen, durch die das Meerwasser dringt und kleine unterirdische Strände gebildet hat.

Punta del Este

Punta del Este liegt am südöstlichen Ende der Insel und hat eine Ausdehnung von 33 Quadratkilometern. Es gibt hier eine reiche Artenvielfalt, üppige Vegetation mit einer vielfältige Land- und Meeresfauna und herrlich einsame Strände.

Die Höhlen von Punta del Este wurden 1920 entdeckt und sind heute eine sehr wichtige archäologische Stätte in der Karibik.  Das Höhlensystem mit vier Höhlen enthält in einer 213 Piktogramme, die die Ureinwohner in präkolumbianischer Zeit dort hinterlassen haben. Sie verfügten über keine Schriftsprache und nutzten überwiegend Darstellungen aus konzentrische Kreise und andere damit verbundene Symbole in den Farben Rot und Schwarz, um sich auszudrücken.

Cayo Largo del Sur

Cayo Largo del Sur liegt am östlichen Ende des Los Canarreos Archipels. Es ist eines der schönsten kubanischen Touristenziele und noch ein Geheimtipp – isoliert, ruhig und gut erhalten. Man findet dort alles für einen perfekten karibischen Strandurlaub – Kokospalmen, feinen weißen Sandstränden und türkisfarbenes Wasser. Das Meer selbst ist voller intakter Korallenriffe und versunkener Schiffswracks. Für Schildkröten gibt es ein Schutzprogramm, da zwischen den Monaten April und September die Küsten des Cayo Largo del Sur Brutgebiet für die Unechte Karettschildkröte, die Grüne Seeschildkröte und die echte Karettschildkröte sind.

Nur 40 Flugminuten sind es von Havanna und praktisch besteht Cayo Largo ausschließ­lich aus einem insgesamt 25 km lang und 13 km breiten Strand – die einzelnen Strandabschnitte heißen Playa Sirena, Playa Paraiso, Playa Lindamar, Playa Blanca, Playa Los Cocos, Playa Tortuga und Playa Luna.

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