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Jamaikas Anteil am Weltkulturerbe – Port Royal

Am 18. April wurde der Weltkulturerbetag begangen. Auch Jamaikas reichhaltiges Kulturerbe  lädt zu einer Reise durch die Zeit ein. Unter den unzähligen Geschichten, die das architektonische Erbe der Insel bietet, sticht eines besonders hervor –  Port Royal. Port Royal liegt am Eingang des Hafens von Kingston und trägt seine turbulente Vergangenheit mit Stolz. Einst ein geschäftiger Zufluchtsort für Piraten, Freibeuter und Abenteurer, erlangte diese pulsierende Stadt im 17. Jahrhundert den berüchtigten Ruf, die „reichste und böseste Stadt der Welt“ zu sein. Port Royal wurde Ende des 15. Jahrhunderts von den Spaniern gegründet und entwickelte sich schnell zu einem Zentrum des Handels und der Ausschweifungen. Die engen Gassen waren gesäumt von Tavernen, Bordellen und Spielhöllen, die Persönlichkeiten wie den berüchtigten Henry Morgan und Calico Jack anzogen. Der Wohlstand von Port Royal war jedoch nur von kurzer Dauer, da es am 7. Juni 1692 durch ein katastrophales Erdbeben zerstört wurde und große Teile der Stadt im Meer versanken. Heute dienen seine Überreste als ergreifende Erinnerung an seine geschichtsträchtige Vergangenheit und locken Besucher aus der ganzen Welt an, die versunkenen Schätze zu erkunden.

Die Festungen in Port Royal sind von tiefgreifender historischer Bedeutung und dienen als greifbare Überreste der strategischen Bedeutung der Stadt während der Kolonialzeit. Fort Charles zum Beispiel ist ein Symbol der britischen Seemacht in der Karibik, das die lukrativen Handelsrouten schützt und sich gegen ausländische Einfälle verteidigt. Seine imposanten Mauern und seine strategische Lage zeigten die britische Dominanz in der Region. Es ist bis heute das einzige vollständig erhaltene britische Fort auf Jamaika. Im Gegensatz dazu ist Fort Rocky mit seiner strategischen Position, die den Eingang zum Hafen von Kingston bewacht, ein Beispiel für Jamaikas turbulente Geschichte, in der es zu Schlachten und Besitzerwechseln zwischen Kolonialmächten kam.

Port Royal hatte sieben Forts: Fort Carlisle, Fort James, Fort Charles, Fort Rocky, Fort Morgan, Fort Rupert und Fort Walker. Diese Festungen dienten nicht nur der Verteidigung, sondern prägten auch die kulturelle und wirtschaftliche Landschaft von Port Royal und beeinflussten den Handel, die Siedlungsmuster und sogar die Entwicklung der umliegenden Städte. 

Originalbeitrag: Jamaican Gleaner Fotos: Adobe Stock

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