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Kuba entdecken – die Provinz Pinar del Rio

Auf unserer Entdeckungsreise durch Kuba geht es heute in den Westen der Provinz – Pinar del Rio.

Viñales-Tal – Valle de Viñales

In diesem weltberühmten Tal wächst der legendäre grün-silbrig schimmernde Tabak auf flachen Feldern zwischen den sogenannten Mogotes – bizarren Felsen, die die Landschaft charakterisieren. Die Landschaft um das Dorf Vi­ñales gehört zu Kubas schönsten Landschaften und wurde 1999 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.

Die Mogotes genannten Felsen entstanden vor ca.  150 Mio. Jahren. Auf diesem einzigartigen, rötlich schimmernden Boden wächst der beste Tabak Kubas und der Welt. Die Tabakpflanzen selbst  bekommt man jedoch nur in den Monaten Okto­ber und März zu sehen. Nach dem Ende der Regenzeit werden sie gepflanzt und nach 5 Monaten geerntet.  Den Rest des Jahres lagern die kostbaren Tabakblätter in sogenannten Casas de Tabaco. In diesen fensterlosen Schuppen trocknen die Blätter. Je trockener sie werden, um so höher müssen sie gehängt werden. Später werden die getrockneten Blätter dreimal fermentiert, um eine gleichmäßige Qualität und Färbung zu erzie­len. Das kann bei einigen Tabaksorten bis zu drei Jahren dauern.

Viñales

Der Ort wurde erstmals im Jahr 1609 erwähnt als Fabiana Reyes hier Land beanspruchte. Insbesondere der Tabakanbau entwickelt sich immer weiter und zur Mitte des 19. Jahrhunderts mit einer besonderen Dynamik. 1878 wurde Viñales zu einer spanischen Provinz dritten Ranges und während des Unabhängigkeitskrieges befand sich hier ein Zentrum der spanischen Kolonialtruppen. Niedrige Holzhäuser mit Veranden ziehen sich entlang der Hauptstraße, an der auch die schlichte Kirche D aus dem 19. Jh. sowie ein Denkmal für Jose Marti stehen. Von hier aus kann man zu interessanten Ausflügen in die Gegend starten.

Mural de la Prehistoria

Im Valle de las Dos Hermanas nur 2 km von Viñales entfernt schuf der Künstler Leovigildo Gonzalez Morillo eine gi­gantische Wandmalerei. Gonzalez Morillo  war ein Schüler des mexikanischen Muralisten Diego Rivera. Von 1959 bis 1966 verewigte er auf der riesigen Malerei an einen Felsen die Evolutionsgeschichte der Erde. Hier befindet sich ein Res­taurant und man kann schöne Wanderungen durch das Tal unternehmen. 

Cueva del Indio

Nur wenige Kilometer nördlich von Viñales befindet sich die Cueva del Indio. In der 1920 entdeckten, 300 Meter langen Höhle wurden neben den verschiedenen Formen und Figuren, die von Stalaktiten und Stalagmiten gebildet werden, Malereien und Überreste von Utensilien und Bestattungen präkolumbianischer Kulturen gefunden. Besonders attraktiv für Besucher ist jedoch die Bootsfahrt auf dem Fluss San Vicente, der die Höhle durchquert.

Cueva Santo Tomas

Knapp 20 Kilometer westlich von Viñales liegt die Cueva Santo Tomas, mit 46 km Länge das größte erschlossene Höhlensystem Kubas und das drittgrößte Lateinamerikas ist. Die über mehrere Ebenen verteilte Höhle mit Stalag­miten, Stalaktiten, kleinen unterirdischen Seen und vielen Fledermäusen wurde 1954 von Antonio Nufiez Jimenez erforscht. Teile des Höhlensystems können unter fachkundiger Anleitung auf Rundgängen besichtigt werden.

Cayo Levisa

Ganz im Norden der Provinz Pinar del Rio findet man mit dem Cayo Levisa einen versteckten Traumstrand. Die kleine Insel mitten im Archipielago Los Colorados ist mit einer Fähre von Palma Rubia aus zu erreichen und bietet sehr gute Wassersport- und Tauchmöglichkeiten mit mehr als 20 Spots.

Cayo Jutias

Einen traumhaften weißen Strand und die seltenen Hutia oder Jutia genannten Baumratten findet man auf diesem idyllischen Flecken Erde. Die Insel unweit der Ortschaft Santa Lucia ist durch einen 4 km langen Damm mit dem Festland verbunden. Wer sich noch etwas weiter traut, findet die Minas de Matahambre, einer einzigartigen Strandlandschaft, bei der man sich auf den Bahamas wähnt.

Vuelta Abajo

Nur rund 20 km sind es von der Provinz­hauptstadt Pinar del Rio befindet sich die Vuelta Abajo. Die einzigarti­gen Kombination von konstant hohen Temperaturen, der besonderen Bodenbeschaffenheit, viel Regen und hohe Luftfeuchtigkeit sowie durch viele Wolken bedingte gedämpfte Sonneneinstrahlung bietet die Grundlage für den besten Tabak der Welt. Doch selbst  hier dür­fen nur ganz wenige, besonders ausgesuchte Bauern Tabakblätter für die berühmten Zigarren produzieren.

Zentren des kubanischen Ta­bakanbaus sind  San Juan y Martinez und San Luis. Hier befinden sich einige der bekanntesten Tabakfarmen des Landes, die man zum Teil auch besichtigen kann.

Finca El Pinar

1845 ließ sich der Spanier Leopoldo Robaina in Cuchillas de Barbacoa, einem abgelegenen Viertel der Gemeinde San Luis, Pinar del Río, nieder und widmete sich dem Tabakanbau auf seiner Farm El Pinar widmete. Die Kinder seiner Ehe mit einer Kreolin aus der Gegend und deren Nachkommen setzten den Anbau von Tabak fort und sammelten viel Erfahrung und Passion für diese Pflanze. Bereits mit nur 12 Jahren begann Alejandro Maruto Robaina Pereda, einer der Enkel dieser Ehe, mit seinem Vater Maruto Robaina im Familienbetrieb der Finca Pinar zu arbeiten. Der im Jahr 2010 verstorbene Alejandro Robaina war einer der bekanntesten Tabakbauern (Veguero) Kubas und sein Tabak genießt weltweit einen extrem guten Ruf. Nach der Revolution überzeugte er Fidel Castro, den Tabakanbau nicht zwangsweise zu verstaatlichen, was auch nicht erfolgte. Nach ihm wurde sogar eine eigene Zigarrenmarke – die Vegas Robaina – benannt. Auf der Finca erhält man einen interessanten Einblick in den gesamten Prozess des Tabakanbaus und dessen Verarbeitung. Die Finca leitet seit 2004 Robainas Enkel Hiroshi die Finca El Pinar.

Parque Nacional de Guanahacabibes

Knapp 100 Kilometer südwestlich von Pinar del Rio entfernt beginnt die Peninsula de Guanahaca­hibes. Die Abgeschiedenheit der Halbinsel nutzten bereits Indianer vom Stamm der Guanajatabeyes. Sie gehörten mit den Siboneyes und Taínos zu den drei indigenen Gruppen , die Kuba bei der Ankunft der spanischen Eroberer bewohnten und waren die am wenigsten entwickelt. Spä­ter war die abgelegene Gegend ein unter Piraten beliebter Un­terschlupf und Ausgangspunkt für Angriffe auf spanische Schiffe. Heute ist  der Nationalpark Guanahacabibes eines der letzten fast unberührten Paradiese Kubas und gehört seit 1987 zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Der über 100 Tausend Hektar große Parque Nacional Pe­ninsula de Guanahacabibes ist mit seinen Wäldern und Mangroven eine wichtige Durchgangsstation für viele Zugvögel. In diesem Naturparadies leben auch Vogelarten wie die Bienenelfe oder Zunzuncito, einer der kleinsten Vögel der Welt und die extrem seltene Rosenschultertaube. Neben verschiedenen Echsenarten findet man hier auch die seltenen Langschwanzhutias und Meeresschildkröten legen an den unberührten Stränden ihre Eiere ab. Die Halbinsel beherbergt ca. 600 verschiedene Baumarten.

Ab dem Ort La Bajada ist das Betreten des Parks nur in Begleitung eines Führer erlaubt. Einen solchen kann man problemlos im Centro de Visitantes Guanahacabibes engagieren. Ab La Bajada kann man zu Fuß Wanderungen unternehmen. Für längere Routen, zum Beispiel zum Cabo de San Antonio  benötigt man ein Fahrzeug.

Maria La Gorda

Auf der östlichen Seite der Bahia de Corrientes findet man mit Maria La Gorda einen herrlichen Strand mit gleichnamigem Hotel.  Es ist ein internationales Tauchzentrum  mit Restaurant, Bar und Geschäften. Hier kann man neben Tauchen auch Sportfischen, Wassersport betreiben und ökologischer Tourismus praktiziert.

Es gibt 60 Tauchplätze die aufgrund der Qualität der Korallenriffe einzigartig sind und sich unweit des Piers befinden. Das Wasser ist ruhig, klar und mit großartiger Sicht. In einer Tife zwischen  15 und 35 Metern beginnt der Kontinentalhang, eine steile 2000 Meter lange Wand, in der sich praktisch die gesamte typische Meeresfauna des Karibischen Meeres konzentriert.

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