Kraftstoff aus Sargassum-Algen – eine alternative Energiequelle für die Karibik?
Akademiker und der örtliche Privatsektor auf Jamaika haben mit Interesse auf neue Forschungsergebnisse aus Barbados reagiert, die zeigen, dass die Karibik dank der Sargassum-Algen eine neue Energiequelle finden könnte.
Die von der Interamerikanischen Entwicklungsbank unterstützte Forschung zeigt, dass die Gewinnung von Benzin aus der Braunalge (Sargassum) nicht nur dazu beitragen würde, die hohen Kosten importierter fossiler Kraftstoffe für den Antrieb von Autos zu senken, sondern auch eine Antwort auf den zunehmenden Zustrom von Sargassum-Algen auf lokale Strände wäre. Sargassum ist in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem echten Problem für die Karibik geworden. Es stellt Fischer, Boote, Schifffahrtswege und die Tourismusindustrie in Bezug auf die Strände vor Probleme. Die erhöhten Meerestemperaturen als Folge des Klimawandels dürfte zur wachsenden Verbreitung der Algen in der Karibik massiv beigetragen haben.
Die Forscher untersuchten insbesondere das Potenzial, Sargassum-Algen, die die Küsten von Barbados überschwemmen, zusammen mit lokal produziertem Abwasser aus Rum-Destillerien zu nutzen, um Biomethangas als alternativen Transportkraftstoff durch Umwandlung von komprimiertem Erdgas (CNG) für lokale Benzinfahrzeuge zu produzieren.
Es gibt jedoch auch einige Probleme, die durchdacht oder anderweitig angegangen werden müssen, um die Ressourcen angemessen zu nutzen. Hauptproblem für eine kontinuierliche Produktion ist, dass Sargassum nicht kontinuierlich zur Verfügung steht. Es landet eher sporadisch und in unterschiedlichen Mengen an den Stränden der Karibikinseln. Zudem führt die rückläufigen Zuckerrohrindustrie zu immer weniger Abwasser aus den Rumbrennereien, was für zusätzlich erforderlich ist.
Es sind noch weitere Forschungsarbeiten nötig, um Sargassum als sehr wertvolle Algenbiomasse mit einer Reihe potenzieller Anwendungen zu erforschen. Neben Biomethan-produzieren die Biofermenter auch Dünger und auf einigen Karibikinseln wird bereits Sargassum-Kompost verwendet.
Originalbeitrag: Jamaican Gleaner