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Kuba entdecken – Zentralkuba – Cienfuegos

Auf unserer Entdeckungsreise durch Kuba geht es heute nach Cienfuegos.

Cienfuegos

Cienfuegos – die Perle des Südens – ist ein Beispiel für eine durch den Reichtum der Insel prosperierenden Stadtentwicklung in Zentralkuba. Das Zentrum der Stadt gehört seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe und bietet einen geschichtlichen Rundgang von der Gründung der Satz als Siedlung bis zum Höhepunkt der wirtschaftlichen Entwicklung zum Ende des 19. Jahrhunderts.

Don Luis Juan Lorenzo De Clouet war ein Oberstleutnant, der in Bordeaux, Frankreich, geboren wurde und in Louisiana lebte. 1818 dem Generalstab von Havanna zugeordnet, unterbreitete er dem Generalkapitän José Cienfuegos den Vorschlag, die Bucht von Jagua zu kolonisieren. Ein Jahr zuvor hatte er mit seinen hohen Graden als Freimaurer in Havanna die erste Kammer für hohe Freimaurergrade gegründet, die es in Kuba gab. Im April 1819 kam er in Jagua Bay an und ließ sich zusammen mit 46 französischen Siedlern am Ufer des Salado-Flusses nieder. Am 22. April 1819 nahm De Clouet das Land im Namen Seiner Majestät des Königs von Spanien als San Fernandina de Jagua in Besitz.

Im Jahr 1829 wurde der Stadt der Titel Villa de Cienfuegos verliehen, die zur Hauptstadt des Territoriums wurde. In den 1830er Jahren war die Holzindustrie eine der wichtigsten Quellen des Reichtums für lokale Kaufleute. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig war die Viehzucht vor allem in den Gebieten Yaguaramas, Cumanayagua und Camarones. Auch der Tabak- und Kaffeeanbau zahlte sich für Kaufleute und Grundbesitzer mehr und mehr aus. Bereits 1845 wurde die erste Druckerei in der Stadt gegründet und kurz darauf erschien die Zeitung Hoja Económica de Cienfuegos. Es entstand ein Gymnasium und mit dem Liceo de Cienfuegos ein künstlerisches und literarisches Zentrum. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Stadt bereits über 6 Schulen.

In den 1850er Jahren verband eine Eisenbahnlinie den Hafen der Stadt mit Santa Clara und Sagua la Grande und durchquerte unerschlossenes Land, das bald mit Zuckerrohr bepflanzt wurde. Bereits 1863 nahm Cienfuegos nach Havanna, Matanzas, Cárdenas und Santiago de Cuba Platz 5 beim kubanischen Ex- und Import ein.

Im 10jährigen Krieg spielte Cienfuegos eine aktive Rolle und vor allem in den Jahren 1870-1871 schlossen sich hier viele Freiwillige den Aufständischen an. Im Befreiungskrieg gegen die Spanier Ende des 19. Jahrhunderts wurden einige wichtige Kämpfe in der Region um Cienfuegos ausgetragen.  Am 22. April 1898 befahl die US-Marine die Blockade des Hafens von Cienfuegos, dem zweiten Hafen Kubas, der nach Havanna belagert wurde. Am 29. April wurden drei in der Bucht von Jagua vor Anker liegende spanische Schiffe von nordamerikanischen Kriegsschiffen  beschossen. Nach Beendigung des Spanisch-Amerikanischen Krieges wurde im Einvernehmen zwischen den nordamerikanischen Truppen und den spanischen Behörden der Hafen von Cienfuegos ausgewählt, um die letzten auf Kuba verbliebenen letzten Soldaten Spaniens zu evakuieren.

Während der Zeit der US-Militärintervention zwischen dem 1. Januar 1899 und dem 20. Mai 1902 stand die Region Cienfuegos unter der Kontrolle des US-Commander Dussemberry und später von US General George Bates. Die Wirtschaft stützte sich vor allem auf die Entwicklung der Zuckerindustrie sowie des Hafenbetriebs. Die Region erlangte Autonomie und Wohlstand. Nach der Zuckerherstellung rangierte die Viehzucht an zweiter Stelle.

 

Parque Martí (Plaza de las Armas)

Der ursprüngliche Stadtkern setzte in seiner Entwicklung den kolonialen Baustil fort, der von einer Plaza de Armas (heute José Martí Park) ausging. Um diesen zentralen Punkt wurden die  ersten 25 Gebäude der Stadt gebaut, die aus wichtigen Regierungsgebäude, Kirchen und Wohnhäusern bestanden.

Triumph-Bogen

Im Martí-Park steht seit 1902 der einzige erhaltene Triumphbogen Kubas. Mit ihm wurden die Tausenden von Kubanern geehrt, die für die Freiheit des Heimatlandes von der spanischen Kolonialmacht gefallen sind.

Kathedrale Unserer Lieben Frau von der unbefleckten Empfängnis

Direkt vor dem Martí-Park befindet sich die Kirche mit neoklassizistischer Fassade, zwei hohen Glockentürmen unterschiedlicher Höhe, drei Bogenfenstern sowie französischen Fenstern. Für ihren Bau ab 1819 sorgte der Gründer der Kolonie Fernandina de Jagua, Luis De Clouet. Am 15. April 1833 wurde die Kirche für die damals bereits mehr als dreitausend Einwohner von Cienfuegos eingeweiht. Von 1820 bis 1903 war die Kirche eine dem Bistum Havanna angegliederte Pfarrei. Mit der Gründung der Diözese Cienfuegos am 20. Februar 1903 wurde sie zur Heiligen Kathedrale erklärt, am 25. November 1917 geweiht und die Reliquien der Heiligen Pío und Emérita hier deponiert.

 

Palacio de Gobierno

Das Verwaltungszentrum – der Regierungspalast – von Cienfuegos existiert bereits seit 1819. Mit dem wachsenden Wohlstand der Stadt wurde es 1840 erweitert und diente seit 1842 als Präsidentensitz, Rathaus und Gefängnis und blieb es bis in die 1920er Jahre. Seitdem wurde er nach und nach umgebaut, bis er im Mai 1950 sein heutiges Aussehen erhielt. Das kolossale Gebäude im neoklassizistisches Kolonialstil zeichnet sich durch die Symmetrie der Linien aus. Besonders markant ist die geschwungene Kuppel, die von der Kathedrale Santa Maria del Fiore in Florenz inspiriert wurde. Aktuell beherbergt das Gebäude den Sitz der Provinzversammlung.

El Teatro Tomás Terry

Das Tomás Terry Theater aus dem Ende des 19. Jahrhunderts gehörte nach seiner Eröffnung zu den drei Wichtigsten auf Kuba. Das Nationaldenkmal im historischen Stadtzentrum vor dem Martí-Park, Ecke Avenida 56 und Calle 27 wurde im Stil des italienischen Kolosseums mit einem hufeisenförmigen Raum entworfen, in dem sich das Publikum auf vier Ebenen befindet, die alle direkten Blick auf die Bühne bieten.

Das Theater ist benannt nach Tomás Terry – einem Kaufmann, Winzer, Sklavenhändler und Zuckerbaron, der damals als einer der reichsten Geschäftsleute der Insel galt. Bereits 1863 äußerte er die Absicht, sich am Bau eines Theaters zu beteiligen. Nach seinem Tod 1886 spendete seine Familie einen großen Betrag, der maßgeblich den Bau ermöglichen sollte. Die Grundsteinlegung erfolgte am 19. Dezember 1887. Obwohl das Gebäude bereits im November 1889 fertiggestellt wurde, musste bis zu seiner Einweihung am 12. Februar 1890 auf die Ankunft der Terrys Erben aus Paris gewartet werden.

El Palatino

El Palatino ist ein Gebäude mit einer Fassade im neoklassizistischen Stil, das älteste in der Nähe des Plaza de la Perla del Sur, das zum von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärten Gebiet gehört. Es stammt aus dem Jahr 1842, als es als Wohnhaus diente. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden es zu einem Café-Restaurant, dass insbesondere bei  Intellektuellen und Künstlern beliebt war. Heute ist es wieder eine Bar und Cafeteria.

Paseo del Prado

Der Prachtboulevard Paseo del Prado von Cienfuegos ist mit seinen knapp 2 Kilometern der Längste des Landes und besticht mit seiner hervorragenden Architektur wie Säulen, Galerien oder durchgehenden Portalen. Er ist eine der wichtigsten und attraktivsten Verkehrsadern der Stadt Cienfuegos und ermöglicht einen einfachen Zugang zu Punta Gorda und La Punta. Bereits 1825 verlief der Prado von Norden nach Süden von der Calle Castillo Street bis zur Calle Santa Clara direkt an der Bucht. 

Palacio del Valle

Der Palacio de Valle ist ein luxuriöses Herrenhaus und eines der besten Zeugnisse von Eklektizismus in Cienfuegos, dessen Architektur von Mudéjar, Gotik, Barock sowie byzantinischen und venezianischen Stilelementen bestimmt wurde

Festung Nuestra Señora de los Ángeles de Jagua

Bereits bevor D’Clouet San Fernandina de Jagua gründete, wurde 1745 die Festung Nuestra Señora de los Ángeles de Jagua genau am Eingang zur Bucht von Jagua errichtet. Sie ist die einzige spanische Militärfestung, die Ende des 18. Jahrhunderts im Renaissancestil erbaut wurde und wurde 1978 zum Nationaldenkmal erklärt. Im Verbund mit der Fortaleza San Pedro de la Roca in Santiago de Cuba diente Sie zum Schutz der Südküste Zentralkubas vor Angriffen fremder Mächte und Piraten sowie der Unterbindung des Schmuggels von Gütern nach oder aus Kuba.

Der Bau der Festung begann 1733 unter Leitung des spanischen Militäringenieur Joseph Tantete Dubruller und wurde 12 Jahre später erfolgte die Fertigstellung. Heute befindet sich hier ein historisches Museum.

Museo Historico Naval Nacional

Auf der Halbinsel Cayo Loco im südlichen Marinebezirk befindet sich das Marinehistorische Museum.  Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Provinzmuseum von Cienfuegos, der ehemalige Stadtrat und der Benny Moré Club.

Cementerio la Reina y Tomás Acea

Der Friedhof la Reina y Tomás Acea befindet sich in der Nähe von Punta Majagua – dem Gründungsort der Stadt. Viele Gräber in Form vertikaler Nischen sind charakteristisch für  Bestattungen im 19. Jahrhundert.

 

Nekropole von Tomás Acea

Die in den 1920er Jahren erbaute Nekropole von Tomás Acea widerspiegelt den ausgeprägt amerikanischen Einfluss und zeichnet sich durch ihre monumentale Fassade aus, die dem athenischen Parthenon sehr ähnlich ist und als Garten konzipiert wurde, der eine harmonische Integration zwischen den Begräbnisstätten und der Umgebung ermöglichen sollte.

Jardín Botánico

Der bereits vor hundert Jahren gegründete Botanische Garten ist ein Nationaldenkmal und befindet sich einige Kilometer östlich von Cienfuegos. Er bietet dem Besucher eine riesige Pflanzensammlung mit rund 1.450 Arten und beherbergt eine riesige Sammlung verschiedener Palmen, die zu den 10 Wichtigsten der Welt zählen.

Playa Rancho Luna

Der beliebteste Strand in der Nähe von Cienfuegos ist der Rancho Luna, etwas östlich der Bucht.  Der herrliche Strand bietet neben Restaurants und einige Hotels auch ein Delfinarium.  Ein langgestrecktes Korallenriff vor der Küste mit zwei Tauchbasen bieten darüber hinaus optimale Bedingungen für Taucher.

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