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Meereswelt Karibik – die Portugiesische Galeere

Die Portugiesische Galeere (Physalia physalis), engl. man o‘ war, ist eine Art aus der Gattung der Seeblasen. Sie sieht zwar aus wie eine Qualle, besteht jedoch aus einer ganzen Kolonie voneinander abhängiger Polypen. Diese schließen sich zusammen und deren Einzeltiere spezialisieren sich nach und nach auf bestimmte Aufgaben wie Nahrungsaufnahme, Fortpflanzung, Abwehr oder die Ausbildung von Fangfäden. Dies führt schließlich dazu, dass die Individuen einzeln nicht mehr lebensfähig, sondern auf den Zusammenschluss mit anderen Polypen angewiesen sind.

Die Portugiesische Galeere treibt auf der Wasseroberfläche allein oder mit anderen driftenden Organismen wie Sargassum. Man findet sie in erster Linie im Pazifik, aber auch vereinzelt in der Karibik, vor allem vor Kuba und den Caymans. Die bläulich schimmernde bis 30 cm große sackförmige Gasblase sorgt für den Auftrieb. Bei Gefahr kann das Tier die Gasblase leeren und so innerhalb von Sekunden abtauchen. Das kammähnliche Segel wird nur bei Wind aufgerichtet, die die Portugiesische Galeere sonst austrocknen könnte. Die zahlreichen blauen, weißen oder rotvioletten Tentakel können bis zu 50 Meter lang werden.

Das Gift der Nesselzellen kann kleinere Fische und andere Beutetiere töten. Bei Menschen verursacht die Nesselung starke Schmerzen. Auf der Haut hinterlässt der Kontakt mit den Tentakeln rote Quaddeln. Die Quaddeln verschwinden erst nach zwei oder drei Tagen, der Schmerz lässt nach rund einer Stunde nach. Ein gesunder Erwachsener übersteht „Verbrennungen“ durch die Qualle ohne Lebensgefahr. Bei geschwächten Menschen oder Allergikern besteht die Gefahr eines allergischen Schocks, der tödlich enden kann. Todesfälle sind ausgesprochen selten und in einigen Fällen zudem einem Kontakt mit einer wesentlich gefährlicheren Seewespe zuzuschreiben. Abgerissene Tentakel enthalten noch Nesselzellen. Die Nesselzellen bleiben noch mehrere Tage lang aktiv und gefährlich, wenn Quallen am Strand angespült werden.

Trotz ihres Nesselgifts hat die Portugiesische Galeere einige Feinde wie die Unechte Karettschildkröte, einige Seeschneckenarten und Mondfische.  Die Stachelmakrele lebt häufig als Symbiont zwischen Schwärmen der Portugiesischen Galeere.

Fotos: Adobe Stock

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